Der Startschuss für ein vorher nicht für möglich gehaltenes 10-Jähriges Oldtimer-Leistungspflügen-Jubiläum ist auf der Jahresversammlung der Historischen Landmaschinenfreunde Barwedel gefallen. Die Ziellinie für das kleine Jubiläum werden die Landmaschinenfreunde Ende August auf einer dann abgeernteten Ackergelände in der Nähe zur Reitsportanlage erreichen. „Landwirt Ernst-Dieter Meinecke wird uns seinen Acker dafür zur Verfügung stellen. Und die Reitervereinigung ihre Anlage zur Ausrichtung der Jubiläumsfeier“, freute sich Vorsitzender Stefan Klopp, „dass wir die ersten Pflöcke haben einschlagen können“.

 Der mit Fiete Nock aus Westerholz noch am Versammlungsabend in der Gaststätte Heidekrug eingetretene Landmaschinenfreund nun 39 Mitglieder zählende Verein, wählte aus seiner Mitte heraus Christina Klopp, Sabine Klopp, Volker Schulze, Heiko Ehmann und Konstantin Herklotz zu Mitgliedern des Festausschusses. Dieses Gremium kann nun mit „vollem  Pflugschar“ in die Vorbereitungen für das 2-tägige Festprogramm gehen. „Richtet euch mit einer Ideensammlung an den Festausschuss“, forderte die 2. Vorsitzende, Britta Pohlmann-Schulz, die Mitglieder auf, Vorschläge einzubringen.

 Der noch junge Barwedeler Verein  - 2006 gegründet -  hat sich mit dem Leistungspflügen und der Ausrichtung des Weihnachtsmarktes auf dem Hof Schulz über die Barwedeler Grenzen hinaus einen Namen gemacht. „Die Zuschauer- und Besucherzahlen bestätigen, dass wir damit im Veranstaltungskatalog unserer Region eine Nische entdeckt haben“, sind die Landmaschinenfreunde stolz auf diese erfreuliche Entwicklung. Die Liebe zu Oldtimer-Traktoren  sowie alten landwirtschaftlichen Gerätschaften, habe Freundschaften entstehen lassen. „Zu unseren Veranstaltungen gesellen sich zum Beispiel die Rühener, Hohengriebener oder Zasenbecker Landmaschinenfreunde hinzu. Wir besuchen uns gegenseitig und sind zu einer echten überregionalen Gemeinschaft zusammengewachsen. Die durch den Austausch entstehende Fachsimpelei möchten wir nicht mehr missen.“

 Die Landmaschinenfreunde betreiben mit ihren Gerätschaften aber auch Ackerbau wie zu früheren Zeiten. Davon berichtete Ackerbauwart Klaus Burgstaller. So seien Runkelrüben und Buchweizen geerntet worden. In diesem Jahr würden auf dem Acker an der Poststraße wiederum Runkelrüben ausgesät. Außerdem wolle er einen E-Schweißlehrgang für Anfänger und später für Fortgeschrittene anbieten. Er habe das Schweißhandwerk gelernt und werde sich als Lehrgangsleiter in der Werkstatt des Vorsitzenden zur Verfügung stellen, so der Ackerbauwart.    

Der Barwedeler Weihnachtsmarkt hatte für die weit mehr als 350 Besucher auf dem Hof der Landwirtsfamilie Schulz in Barwedels Dorfmitte viel zu bieten. Ausgerichtet von den Historischen Landmaschinenfreunden kam bei den Kindern eine Neuerung in der Programmgestaltung besonders gut an. Als sich um 15 Uhr die Pforten zum Weihnachtsmarkt öffneten, war der Weihnachtsmann bereits anwesend. Während des Marktgeschehens rückte der freundliche Mann mit dem langen weißen Bart und dem roten Mantel für ein Foto-Shooting mit den Kindern ins Rampenlicht. Und zur Bescherung am späten Nachmittag hatte er seinen Gehilfen angewiesen, mit dem Jutesack voller Gaben auf dem Hof zu erscheinen. Der 5-Jährige Conall Rehm fasste sofort Vertrauen. Auf dem Schoss des Weihnachtmannes sitzend, wünschte er sich ein Polizeiauto von Playmobil unter dem Christbaum.

Überall auf dem Hof, in der Scheune und in der „Olen Deele“ des Niedersachsenhauses herrschte eine anheimelnde Atmosphäre. Der Duft von Glühwein, Quarkbällchen, Waffeln und geräucherten Forellen lag in der Luft. Die frisch geräucherten Forellen von Räuchermeister Norbert Kull konnten gleich am Hofeingang erworben werden. Nur ein paar Schritte weiter warteten Weihnachtsbäume auf Abnehmer. In der „Olen Deele“ hatten Marktbeschicker ihre Stände aufgebaut. Kunsthandwerkliches wie Schmuck oder Holzartikel sowie Marmeladen und Liköre warteten auf Käufer. In der Scheune im hinteren Hofbereich konnten die Besucher den weihnachtlichen Blasmusikklängen aus den Instrumenten der Feuerwehrmusiker des Musikzuges der Ortsfeuerwehr Barwedel unter der Leitung von Silke Neumann lauschen.

Auf dem Hofgelände hatte die Jägerschaft ihr Infomobil mit heimischen Tieren aufgestellt. Gerne standen die Jäger Rede und Antwort. Wer von den Marktbesuchern mochte, der konnte die ausgelegte Wildschweinmettwurst nicht nur probieren, sondern neben der Dosenwurst aus Wildprodukten auch käuflich erwerben. Michaela Meyer aus Wolfsburg und Gabriele Meyer aus Barwedel probierten die von Kai Ritter gereichte Wildschweinmettwurst. „Schmeckt sehr lecker“, so deren Kommentar. Knackig braune Bratwürste sowie Leberkäsebrötchen fanden gleich nebenan ihre Abnehmer. Zu jeder Zeit dicht umlagert war der Glühweinstand. „Nach dem Bummel über den Markt“, freute sich Besucherin Elisabeth Dörk aus Vorsfelde, „bietet sich doch hier die Gelegenheit zum Plausch mit alten Bekannten.“ Und pünktlich um 18 Uhr öffnete der „Lebendige Adventskalender“ sein 11. Türchen. Mit der Erzählgeschichte „Gerade noch davongekommen“ aus dem Buch von „Pleiten, Pech  und Pannen“ von Wolfgang Schierlitz und vorgetragen von Hans-Joachim Schulz endete ein äußerst abwechslungsreicher Weihnachtsmarkt. Der Vorsitzende der Historischen Landmaschinenfreunde, Stefan Klopp,  zog Bilanz. „Wir sind sehr zufrieden. Die Besucherzahl und das Angebot stimmten. Darauf können wir aufbauen.“